Die Notwendigkeit und Durchführung der Restaurierung

Posted on 27 Okt 2014 Kommentare deaktiviert für Die Notwendigkeit und Durchführung der Restaurierung

Die Orgel besitzt mechanische Trakturen, das heißt, dass alle Verbindungen von den Tasten und Registerzügen zu den Pfeifen auf mechanische Weise erfolgen. Diese Mechanik ist nach mehr als eineinhalb Jahrhunderten abgenützt und bedarf einer Sanierung (nicht kompletten Erneuerung!). Im klanglichen Teil gibt es bei den Zungenblättern Materialermüdungen, die immer wieder zu Ausfällen führen. Der langjährige und 2011 verstorbene Organist SR Hans Smejkal, konnte aufgrund seiner Ausbildung und Erfahrung immer öfter auftretende Gebrechen beheben. Sein Nachfolger und Schüler, Markus Semelliker, der seit 2009 Organist der Piaristenkirche Maria Treu ist, übernahm diese Arbeit und setzt somit die Orgelpflege weiter fort. Dies ist aber auf Dauer keine Lösung. Überdies zeigen viele kleine Reparaturen nur, dass eine grundsätzliche Sanierung höchst notwendig ist.

Die vielen kleinen anfallenden Gebrechen, somit Betriebsstörungen, und die absehbare Unmöglichkeit, diese mit kleinen, selbst durchzuführenden Reparaturen zu beheben, geben der schon lange als notwendig erkannten und geplanten Gesamtrestaurierung der Orgel nunmehr höchste Dringlichkeit. Der Zeitpunkt, zu dem dieses Klangdenkmal nicht mehr voll spiel- und nutzbar ist und mit sich häufenden Schäden zu verfallen beginnt, steht in realistischer Beurteilung der Situation unmittelbar bevor.

Bei einem im Jahr 1944 erfolgten Bombenangriff auf das neben der Piaristenkirche liegende Piaristenkloster wurde durch die Luftdruckwelle auch die Orgel in Mitleidenschaft gezogen. Heute zeigt sich, dass die unmittelbar erfolgte Reparatur der Schäden am Gehäuse kriegsbedingt mit zum Teil unzulänglichen Mitteln durchgeführt werden musste.

Eine dringend notwendige Reinigung der durch Abgase der Stadtluft besonders stark verschmutzten Orgel ist nur bei ihrer völligen Zerlegung möglich. Die durch langjähriges Stimmen an den oberen Enden verbeulten und eingerissenen Pfeifen gehören, wie bei jeder so alt gewordenen Orgel, ausrondiert und nachgelötet.

Vor allem geht es aber darum, die nachteiligen zeit- und modebedingten Veränderungen, die vor gut hundert Jahren vorgenommen wurden, teilweise rückgängig zu machen. Die Orgel muss als zeitlos gültiges Denkmal auf lange Sicht anerkannt und gesichert werden. Damit wird die in ihrer Qualität anerkannte und geschätzte Orgel in ihrer künstlerischen Bedeutung gewinnen.
Es geht also bei den geplanten Restaurierungsarbeiten

  1. um die Sicherung der Funktionstüchtigkeit
  2. um die Sanierung des Bestandes
  3. um die Erhaltung für zukünftige Generationen
  4. um die Sanierung aufgetretener Schäden und
  5. um die Beseitigung nachteiliger Veränderungen
  6. um die Respektierung und Sicherstellung des künstlerischen Wertes dieser Orgel
  7. Insgesamt demnach um die Erhaltung eines wertvollen Klangdenkmals.

Die Planung und Durchführung der Restaurierungsarbeiten kann nur in engem Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt und durch eine einschlägig erfahrene Werkstätte überregionalen Rufes erfolgen. Es werden nun mit Fachleuten Expertisen eingeholt und Orgelbaufirmen zur Legung von Kostenvoranschlägen eingeholt, damit wir den finanziellen Rahmen des Projekts einmal festlegen können.