Die Piaristenkirche Maria Treu im Rang einer päpstlichen Basilika zählt zu den bedeutendsten barocken Kirchenbauten Österreichs. Nach einem Johann Lucas Hildebrandt zuzuschreibenden Entwurf, von Kilian Ignaz Dientzenhofer und Mathias Gerl verändert und erweitert, wurde sie zwischen 1716 und 1756 errichtet und mit einer hochrangigen Inneneinrichtung ausgestattet.
Ihr Freskenschmuck stammt von Franz Anton Maulbertsch.
1858-1860 wurden die konvex geschwungene Fassade und die Türme durch Franz Sitte in Anlehnung an eine Zeichnung Salomon Kleiners, die vor 1724 entstanden war, ausgebaut.
Der Name der Kirche kommt vom Gnadenbild „Maria Treu“, das sich auf dem Hochalter befindet und durch lange Zeit Ziel von Wallfahrten war.
Die Kirche bietet eine architektonische Einheit mit den anschließenden Kloster- und Schultrakten der Piaristen: Die beiden rechts und links der Kirche gelegenen Klostergebäude beherbergen den ordenseigenen Kindergarten, die ordenseigene Volksschule und das Bundesgymnasium VIII. In der Mitte des Platzes vor der Kirche steht eine Pestsäule aus 1713.
Das Ensemble von Kirche, Vorplatz mit barocker Mariensäule und den Kloster- und Schulgebäuden ist die geschlossenste städtebauliche Lösung des Wiener Barock.
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Der in Rom gegründete und seit 1657 in Österreich tätige Piaristenorden widmet sich dem Unterricht, der Wissenschaft und den dem Lob Gottes und der Charakterbildung des Menschen dienenden schönen Künsten. Schon sein Ordensgründer, Josef Calasanz, hat ein besonderes Augenmerk auf das kirchliche Armutsgebot gelegt. Der Orden gründet daher alle seine Niederlassungen, Kirchen, Klöster und Schulen ausschließlich mit Spenden, nimmt aber keinen Stiftungsbesitz an. Daher kennt er keine Einkünfte aus Grund- und sonstigem Besitz oder aus Stiftungskapitalien. In gleicher Weise ist der Orden auch für die Erhaltung seiner Gebäude auf die Unterstützung von Förderern angewiesen.